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Den Projektablauf in Microsoft Project mit Stichtagen und Termineinschränkungen kontrollieren.
 

Ein herausforderndes Thema für jeden MS Project Trainer ist der richtige Umgang mit Stichtagen und Termineinschränkungen.
Wann setzen wir einen Stichtag, wann benötigen wir eine Termineinschränkung?

Auf diese Fragen gehen wir detailliert in unseren MS Project Seminaren für Fortgeschrittene ein. Hier ein kurzer Überblick:


 

Sehr häufig haben wir in Projekten Daten, die von außen vorgegeben sind bevor das Projekt geplant ist oder ausgeführt wird. Einige dieser Daten sind vertraglich festgelegt wieder andere werden vom Kunden oder dem Projektsponsor vorgegeben. Woher diese auch kommen, wir sollten diese in unserer Projektplanung immer als "Committement" betrachten und sie durch Stichtage abbilden.

Andere Daten sind echte "Einschränkungen" für unsere Planung. So wie festgelegte Zeitfenster für Wartungen, Termine für Materialzulieferungen oder der Beginn einer Messe, auf der wir das Projektergebnis vorstellen müssen. Diese Art von Daten werden in Form von Termineinschränkungen im Terminplan festgelegt.

Der Schlüssel liegt darin, festzustellen, welches tatsächlich "Committements" und welches "Einschränkungen" sind und dann die richtige Technik der Planung anzuwenden.

Nach Möglichkeit arbeiten wir bei der Erstellung eines Projektplans in MS Project so häufig wie möglich mit Stichtagen und versuchen Termineinschränkungen zu vermeiden, damit unser Projektplan möglichst weit frei berechnet werden kann.

Unterschiede zwischen Stichtag und Termineinschränkung

 Werfen wir einen kurzen Blich auf die Folgen, wenn wir die falsche Technik anwenden. Im nachfolgenden Beispiel ist die Auslieferung eines Sytems an den Betrieb dargestellt. Vorgabe unseres Auftraggebers ist, dass das neue System am 25.2. in Betrieb gehens soll. Wir haben diesen Terin durch einen Stichtag abgebildet (grüner Pfeil) und sehen, dass nach der bisherigen Planung noch hinreichend Zeit bleibt.

Wir können nach unserem bisherigen Plan bereits am 19.02. in Betrieb gehen. Also 4 Arbeitstage vor dem Stichtag.

Nehmen wir jetzt an, dass es in unserem Projekt zu Verzögerungen kommt oder wir neue Informationen erhalten,dass der letzte Vorgang sich auf 10 Tage verlängert.

 

Dadurch wird unser Stichtag um 2 Arbeitstage überschritten, wir sehen, dass unsere Abweichung des Endtermins 6 Tage gegenüber unserem ursprünglichen (gebaselinetem) Termin liegt und unser Puffer minuns 2 Tage beträgt. Als Projektverantwortliche wissen wir jetzt, dass wir mindesten 2 Tage aufholen müssen, um unseren zugesagten Terim einzuhalten. Mit dem Stichtag haben wir alle Informationen, die wir benötigen, um erforderliche Korrekturmaßnajmen einzuleiten und um ein sauberes Reporting zu gewährleisten.

Hätten wir jedoch das gleiche Szenario mit einer Terineinschränkung modelliert, was viele Projektplaner tun, hätten wir unvollständige Informationen. Das Meilensteindatum ist falsch und die Ende Abweichung wird nicht korrekt berechnet.

Der gleiche Plan mit Termineinschränkung modelliert. (Siehe Indikatorspalte)

Die Abweichungen werden nicht korrekt wiedergegeben, der Meilensteintermin ist falsch, da der Meilenstein durch die Termineinschränkung fixiert ist und nicht neu berechnet werden kann.

Die Verwendung von Termineinschränkungen erfordert eine Menge Arbeit (die Einschränkung in obigen Beispiel muss aufgehoben werden, damit der Meilenstein wieder richtig berechnet wird) und führt zu falschen Reports. (Wenn wir hier unkritisch den Meilensteintermin in einen Bericht einfließen lassen, ist dieser schlichtweg falsch.)

Verwenden Sie deshalb Termineinschränkungen mit Vorsicht und nur dort, wo es sich um echte Einschränkungen handelt.

 Stichtage und Termineinschränkungen setzten

Stichtage setzt man entweder über die Vorgangsinformationen (Doppelklick auf den Vorgang oder Vorgang - Information) oder indem man die Spalte Stichtag in eine Tabelle einblendet.

Termineinschränkungen setzt man ebenfalls über die Vorgangsinfo oder über die Spalte Einschränkungsart in der Tabelle. Dann benötigt mann allerdings auch noch die Spalte Einschränkungstermin.

 Sie sehen, dass MS Project acht Termineinschränkungen zur Verfügung stellt. Aber eigentlich sind "So früh wie möglich" und "So spät wie möglich" keine Einschränkungen sondern die Standardeinstellungen der Vorwärts- bzw. Rückwärtsterminierung.

"Muss anfangen am" und "Muss enden am" sind abslute Einschränkungen. Dermaßen eingeschränket Vorgänge werden auch dann nicht verschoben, wenn diese ihre Anordnungsbeziehungen verletzen. (Siehe Beispiel oben).

Die restlichen sind relative Einschränkungen. "Anfang nicht früher als" heißt eben auch "aber sehr wohl später".

Die Termineinschränungen richtig angewandt ermöglichen die Modellierung äußerst komplexer Sachverhalte in den Terminplänen. Wie das geht erfahren Sie in unseren MS Project Schulungen und Seminaren.

Anmeldung zu meinen offenen Seminaren "Projekte planen mit Microsoft Project"

 

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